Deutsches DWT / Transgender Forum

Willkommen beim Deutschen DWT-Board => Das Forum => Thema gestartet von: Nadine1006 am 21. März 2015, 18:51:25

Titel: würde das eine Frau auch machen?
Beitrag von: Nadine1006 am 21. März 2015, 18:51:25
viele von uns gehen in Damenwäsche auf die Straße.

Doch seinen wir ehrlich: vielen von uns sieht man es doch an daß wir in diesem Leben in einem männlichen Körper stecken.

Jetzt nehmen wir an eine Frau würde sich in diesem Leben in einem männlichen Körper finden, sie wüßte jedoch, daß sie in echt eine Frau ist.

würde sich diese Frau nun in Damenwäsche auf die Straße begeben?

ich glaube eine Frau würde sich in der Öffentlichkeit nicht so "angreifbar" machen.

ich meine das jetzt NICHT als einen Angriff auf irgendjemanden.

Das ist einfach nur ein Gedanke der mir durch den Kopf geht.

Ich weiß von mir daß ich in vielen vorherigen Leben eine Frau war und daß weiblich mein bevorzugtes Geschlecht ist.

Ich kleide mich jedoch nur so weit weiblich wie es für mich harmonisch ist auf der Straße.

Ebenso gibt es viele von Euch die gerne einen Silikonbusen tragen.

Es gibt einige Frauen die sind so flach die brauchen überhaupt keine BH

Allerdings würde eine solche Frau nie auf die Idee kommen sich eine Silikonprothese zu tragen.

Ja sie wäre unglücklich über ihre fehlendes weibliches Geschlechtsmerkmal aber sie würde sich nie etwas unter ihr t shirt stopfen.

Bitte versteht mich jetzt nicht falsch.

Das soll jetzt KEIN ANGRIFF auf irgendjemanden sein.

Ich selbst trage jedenfalls keinen Silikonbusen weil ich das nicht als weiblich empfinde eine solche Prothese zu tragen.

Ich empfinde meine Brüste als einen Schambereich und trage gerne einen A Cup aber ich würde nie einen Silikonbusen tragen wollen.

Titel: Re: würde das eine Frau auch machen?
Beitrag von: Gudrun Berlin am 21. März 2015, 21:05:05
Hallo Nadine,
ich denke, du hast da scheinbar ein verqueres Weltbild!

Jetzt nehmen wir an eine Frau würde sich in diesem Leben in einem männlichen Körper finden, sie wüßte jedoch, daß sie in echt eine Frau ist.
das sind transidente Menschen ... gar nicht so selten!

würde sich diese Frau nun in Damenwäsche auf die Straße begeben?
meiner Meinung nach:
Warum nur die Wäsche. Ich denke komplett!

ich glaube eine Frau würde sich in der Öffentlichkeit nicht so "angreifbar" machen.
wieso angreifbar? seit wann ist es in der Öffentlichkeit üblich, eine Kontrolle der Unterwäsche zu machen?

Es gibt einige Frauen die sind so flach die brauchen überhaupt keine BH
... und haben oft große Probleme damit!

Allerdings würde eine solche Frau nie auf die Idee kommen sich eine Silikonprothese zu tragen.
wie kommst du auf so eine Idee? Was meinst du, für wen die diversen Schummel-Dinger gemacht sind, die in diversen eingebürgerten Online-Geschäften angeboten werden (Otto, Wenz, ...)?

Und nicht zu vergessen die Frauen, welche - wegen einem Tumor - ungleichmäßig oder bei denen die Brüste sogar komplett entfernt wurden?
Glaubst du im Ernst, daß die (nicht kleine Firma) Amoena für Fetischisten fertigt?

Ja sie wäre unglücklich über ihre fehlendes weibliches Geschlechtsmerkmal aber sie würde sich nie etwas unter ihr t shirt stopfen.
wen hast du gefragt, daß du zu so einer Aussage kommst?

Ich selbst trage jedenfalls keinen Silikonbusen weil ich das nicht als weiblich empfinde eine solche Prothese zu tragen.
das ist jedem selbst überlassen ... aber man sollte nicht von sich auf andere schließen!
Titel: Re: würde das eine Frau auch machen?
Beitrag von: Brenda am 22. März 2015, 05:25:38
Hallo Nadine,

Es gibt Push-Up Bhs, Miederhosen mit Einlagen die den Po vergrößern, BH's die den Busen verkleinern, Korseletts die die Figur betonen, und Korsetts die wirklich was bewirken.
( Ja Korsetts bewirken wirklich etwas, nicht nur die äußere Haltung ändert sich )

Alles für die Dame, den täglichen Gebrauch, und so richtig was zum Aufbrezeln.

Du sagst, du würdest nie Silikoneinlagen im BH tragen, würdest nie so auffällig durch die Straßen laufen, das jeder erkennt da kommt ein Mann in Frauen Klamotten.
Ich sage warte ab, bis deine weibliche Seele es nicht mehr aushält, dann wirst auch du eines Tages, schlicht aber modisch einwandfrei mit eindeutigen weiblichen
Merkmalen (s.o) durch die Straßen gehen, an Schaufenstern stehen bleiben, Einkaufspassagen durchstreifen, Damenmodeabteilungen betreten und shoppen bis der Arzt kommt.


Du wirst diese  Zeit genießen, du wirst dich fragen warum du dir das alles so viele Jahr versagt hast. ( So du denn eine Frau im falsch Körper bist ) Es wird die schönste Zeit in deinem
Leben werden. Die wenigen die dabei über dich lachen wirst du locker überhören, einfach weitergehen nicht umdrehen, und den Tag genießen.

Lange Sätze.
Lange Aufzählungen, die sich endlos weiterführen lassen .............

Einziger Punkt. Aufpassen, das es nicht zu einem unfreiwilligen Outing zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort kommt.

Fazit: Einfach machen.
Will sagen.   Fahr in die nächste größere Stadt.   Lege deine Angst ab.   Genieße den Tag. 

LG
Brenda
Titel: Re: würde das eine Frau auch machen?
Beitrag von: Nadine1006 am 22. März 2015, 09:53:35
jetzt schaut Euch einmmal an was der Verein Trans-ident e.V. in seinem Ratgeber schreibt:

"Gehe durch die Fußgängerzone und schau Dir die Menschen dort an.
Keine Frau trägt Abendkleider zum Einkaufen und ist ausgehgeschminkt
beim Besuch im Café. Wer das macht fällt auf, und wenn Du auffällst,
wird, jeder erkennen, dass Du noch nicht soweit bist."

was Ihr macht ist Ihr geht quasi gleich 'in Abenkleidern und mit Silikon unter dem T Shirt' durch die Fußgängerzone obwohl Euer männlicher Körper das vielleicht noch überhaupt nicht hergibt.

Ich würde auch in der Erprobungsphase erst einmal nur in Damenjeans auf die Straße gehen (ich meine das mache ich jetzt auch..)

und erst wenn ich Hormone bekomme und mein Körper weiblich wird würde ich einen Rock anziehen.

wißt Ihr was ich meine?


Titel: Re: würde das eine Frau auch machen?
Beitrag von: Brenda am 22. März 2015, 11:46:45
Hallo Nadine,

Schau dich mal bei Damen in deinem Alter um. was tragen sie.

Lange Hosen, Röcke, Blusen, Leggings, Jacken, Mäntel. Von Abendkleidern (quasi Abendkleidern) hat hier niemand gesprochen.

Also:

Die Oberweite die durch meinen BH erzeugt wird, ist meiner Körperform entsprechend und nicht sonderlich auffällig.

Das Poloshirt ist so gewählt, das ich auch da nicht übermäßig auffalle, man muß schon hinschauen.

Jeansrock und Strumpfhose sind meinem Alter entsprechend gewählt, genauso wie die dazu passenden Schuhe.

Jacke und Schal sind aufeinander abgestimmt.

Meine Haare sind lang und echt, das Make-Up sehr dezent.

Wichtig dazu passende Handtasche. ( Frau ohne Handtasche geht gar nicht. )

Das Bild ist soweit stimmig, das selbst Frauen mich nur selten wirklich genauer unter die Lupe nehmen.
Die wenigen die es machen, lächeln wissend bis wohlwollend und gehen einfach vorbei.
Männer kommen mit ihren Blicken eh nur von den Schuhen bis zur Brust, die sind so simpel gestrickt.

Mein Eindruck ist, du sitzt fest wie in einer Endlosschleife. ( Mögen hättest du schon gern Wollen, nur Dürfen hast du dich nicht getraut. )

Du wartest ständig darauf das sich etwas ereignet damit du etwas unternehmen kannst.
Falsch du must wie jede andere Frau auch mit den Gegebenheiten zurecht kommen.
Hormone werden zwar etwas an deinen Gesichtszügen ändern, es wird sich die Fettverteilung an deinem Körper etwas ändern. Mehr auch nicht.
Die Schultern eines Gerüstbauers werden durch die Hormontherapie auch nicht zurückgebildet.

Satire an:
Woran erkennt man das bei den Fernsehübertragungen (auch ohne Ton) der olympischen Spiele die Diskusswerferinnen am Start sind?
Die Armbanduhren sind kleiner.
Satire aus.

Die Brust wird, wenn du Glück hast wachsen. Das wird Sie bei der Hormontherapie auch ungefragt machen.
Dumm nur, zu dem Zeitpunkt hast du wie alle anderen Männer die im falschen Körper leben, die Personenstandsänderung noch nicht durch.
Da steht immer noch: Geschlecht MÄNNLICH

Also was willst du dann machen, Die Brüste so lange plattdrücken bis da steht WEIBLICH. Das wird ein hartes Jahr.

Ist das geschafft, steht der nächste Kampf mit der Krankenkasse an, der Bart muß weg. Der verschwindet nicht durch die Hormontherapie.
Ach ja. Es ist keine Geschlechtsumwandlung die der Operateur vornimmt, sondern eine Geschlechtsangleichung.


Im Internet stehen viele schöne Dinge. Besser man sucht eine Selbsthilfegruppe auf. Da kannst du dann getrost im Rock aufschlagen.
Niemand wird dir dafür den Kopf abreißen, oder dich kritisieren.

Aber du kannst eine Person deines vertrauens fragen was kann ich an mir verbessern, damit ich etwas weniger auffalle.
Die Antworten sind unbezahlbar.

Was uns fehlt ist die weibliche Sozialisierung durch die beste Freundin  während unserer Teenie-Zeit.

LG
Brenda




Titel: Re: würde das eine Frau auch machen?
Beitrag von: Petradahlem am 22. März 2015, 19:41:41
Solange ich in weiblicher Unterwäsche weggehe, ist es doch kein Problem. Darüber die üblichen männlichen Klamotten, und keiner merkt was, außer ich habe einen BH an, der durch das Hemd zu sehen ist. Also kommt ein Pullunder rüber oder eine Weste.
Da meine Oberweite (noch) mehr als unauffällig ist, erregt sie doch kein Aufsehen., auch nicht im BH.
Und noch eins: Meine Frau trug gerne mal eine Silikon-Einlage im BH, damit der Ausschnitt hübscher war. Frauen tun es also auch.
Titel: Re: würde das eine Frau auch machen?
Beitrag von: Brenda am 22. März 2015, 19:51:18
Du siehst Nadine so selten ist der Gebrauch von Sillies nicht.
Titel: Re: würde das eine Frau auch machen?
Beitrag von: Brenda am 27. März 2015, 05:35:29
Das Ausprobiren, was geht und was geht nicht ist doch der schwierigste Teil am Anfang.
Ich habe lange gebraucht bis ich das erste Mal mit Rock im Auto saß, und dachte nun sieht mich jeder. Kam mir vor wie auf dem Präsentierteller.

Dann das erste Mal im Rock bei Tageslicht durch das Gewühl der Mönckebergstraße in Hamburg. Eine halbe Stunde später saß ich wieder im Auto,
fühlte mich einfach nur großartig.

Wie war das bei Euch?
Titel: Re: würde das eine Frau auch machen?
Beitrag von: Sandra51 am 27. März 2015, 09:30:41
Liebe Freundinnen, ich sehe es wie Nadine, ja, man sieht es uns in der Regel an, auch mit Perücke und Damenoberbekleidung, daß wir in einem männlichen Körper stecken. Nadine, dein Ansatz, dich so zu kleiden und zu geben, wie es für Dich "harmonisch" ist, kann ich nur unterstützen. Es stellt sich auch die Frage, was ist "weiblich" ? Auf jeden Fall gehören zur "Weiblichkeit" auch ein flacher Busen, auch ein A-Körbchen und auch ein Kurzhaarschnitt. Insoweit sind ein D-Körbchen und weitere betont weibliche Attribute (wie z.B. lange Haare, Damenoberbekleidung) kein Muss. Ich bin der Meinung, je mehr wir uns verstellen wollen/müssen, je mehr wir eine Rolle spielen wollen/müssen, desto eher sieht man es uns an. Es geht darum, in einer Art und Weise des Auftretens und des Erscheinungsbildes authentisch zu sein, mit oder ohne Silikoprothese. Ich wünsche Euch einen schönen Tag. LG, Sandra.
Titel: Re: würde das eine Frau auch machen?
Beitrag von: Brenda am 28. März 2015, 19:56:45
Sicher man sieht es uns an. Darum heißt es selbstsicher werden, sich in die Rolle als Frau einzufügen.

Dazu gehört aber auch sich auszuprobieren, wie weit kann ich gehen. Wo sind meine persönlichen Grenzen.
Ab wann wird es stillos.

Nur ganz zu Anfang brennen alle Sicherungen durch, da habe ich meinen letzten Mut zusammengenommen den ich noch hatte, und bin raus.

Es war egal, die Seele forderte ihren Tribut.
Die Sätze:"Das darfst du nicht."   "Das sieht nicht aus."   "Das geht nicht."
Waren nicht mehr zu ertragen.

Was mich sehr verwundert hat, es gab so gut wie keine Reaktionen, die Menschen sind an mir vorüber gehastet. Ich wurde kaum beachtet.

Bin dann beim zweiten Mal Quer durch den Hauptbahnhof und habe mir am Kiosk eine Zeitung gekauft.
Auch hier so gut wie keine Reaktionen, einige wenige haben kurz mal geguckt, und sind dann zu Tagesordnung übergegangen.

Jetzt aber mit meinem dezenteren, aber eindeutig weiblichen / androgynen Kleidungsstil,schauen viel mehr Leute hin.
Fangen an zu rätseln, was sitzt da im Café. Männlein ?? Weiblein???

Es gilt aus diesen Erfahrungen zu lernen, sie für mich nutzbar zu machen.

Da hilft nur probieren, und  aus Fehlern lernen.

Oder ?


LG
Brenda
Titel: Re: würde das eine Frau auch machen?
Beitrag von: Sandra51 am 29. März 2015, 15:11:52
Brenda, vielen Dank für Deinen Denkanstoß. Du sagst, "aus Erfahrung lernen" und "aus Fehlern lernen". Ich frage mich gerade ob das auch auf mich zutrifft. Wenn ich "lernen" will, dann um ein Ziel zu erreichen. Was könnte denn das Ziel sein ? Als Mann in DW und in Damenoberbekleidung nicht aufzufallen ? Ich glaube nicht, dass das Ziel für mich realistisch ist. Das würde zu viel mentale Kraft und Zeit beanspruchen, für mich und mein direktes soziales Umfeld. Aber wenn das Ziel nicht ist "nicht aufzufallen", ist dann das Ziel "aufzufallen" ? - Etwa wie Du schreibst, mit einem "androgynen" Auftreten ? Warum sollte ich auffallen wollen ? Darüber  muss ich nochmal nachdenken ...
Die Frage bleibt auch, was "treibt" mich dazu, morgens einen rosa Spitzenslip und transparente 15den-Nylons anzuziehen ?
Auffallen kann ich damit nicht, denn ich laufe tagsüber nicht in Unterwäsche herum. Vielleicht liegt die Antwort in der Wortwahl "treibt". Ist es ein "Trieb" ? Auch darüber muss ich nochmal nachdenken...
LG Sandra
Titel: Re: würde das eine Frau auch machen?
Beitrag von: Brenda am 29. März 2015, 18:11:54
Mode ist meiner Meinung nach der Trend der verhindert, daß ich in der Masse auffalle, und wer will schon unangenehm auffallen.

Da ich mich zu den Frauen zähle die im falschen Körper wohnen, habe ich ein Problem. Eigentlich zwei Probleme.
Bloß nicht in der Masse der Männer auffallen, und trotzdem nicht auf meine weibliche Seite verzichten.
Es genügt mir aber nicht mehr meine weibliche Seite nur durch meine Unterwäsche und Damenjeans zum Ausdruck zubringen, damit ich mich wohlfühle.

Das Tragen von Damenkleidung dient nicht dazu mir den ultimativen Kick zu verschaffen. Das wurde mir nach meinem zweiten Ausflug im Rock endgültig klar.
Als Mann bin ich zu nix zu gebrauchen, immer irgendwie verbissen und griesgrämig.

Lasse ich aber die Frau auch nach außen hin sichtbar werden. Bin ich ausgeglichen, zufrieden und lebensfroher als sonst.
Gewußt habe ich das schon lange, aber nun ist der Punkt gekommen, an dem es nicht mehr zurück geht. Der Mann den ich immer vorgegeben habe zu sein, den werde ich in absehbarer
Zukunft in der Mottenkiste verschwinden lassen.

Gut das wird noch ein Weilchen dauern, daß hat so seine Gründe, aber der Zeitrahmen dafür ist überschaubar geworden.

Ich denke nicht, das es nur ein Trieb ist, was mich dazu veranlaßt mich so zu verhalten. Es ist eine tief in mir verwurzelte Wesensart die ich zum Ausdruck bringen muß.
Es nicht zu tun, ist eine Art von Selbstmißachtung der eigenen Gefühle.

Mir hat einmal vor Jahren eine ebenfalls Betroffene gesagt:" Du kannst nicht gegen Deine Gefühle leben, das geht eines Tages schief, Deine Seele wird rebellieren."

Ist der Trieb eigentlich ein Antrieb, mit dem man seinem wahren ich gelangt ?

LG
Brenda
Titel: Re: würde das eine Frau auch machen?
Beitrag von: Sandra51 am 29. März 2015, 19:03:50
Brenda, vielen Dank, guter Kommentar ! Ich brauche noch etwas Zeit zum Nachdenken ...
Liebe Grüße, Sandra.
Titel: Re: würde das eine Frau auch machen?
Beitrag von: herikue am 30. März 2015, 10:33:01
Meine Gedanken nachdem ich Eure Beiträge gelesen habe sind, muss ich in der Öffentlichkeit als Frau auftreten ??? 
Ich glaube für mich sagen zu können nicht, ich bin mit meinen Leben als Mann der gerne und fast täglich Damenunterwäsche trägt sehr zufrieden.
viel wichtiger ist mir meine Frau (die teilweise von meinem Fabel weiß) und meine Familie.
Meine Meinung ist, jeder sollte sich doch so Kleiden und das anziehen was er möchte damit er glücklich und zufrieden ist,
ich weiß aber auch das dieses nicht immer umsetzbar ist.

LG Mieder-fan
Titel: Re: würde das eine Frau auch machen?
Beitrag von: Sandra51 am 31. März 2015, 17:27:46
Liebe Freunde/Freundinnen, ich möchte meine Gedanken noch mal sortieren.

Ich trage Damenwäsche unter einer normalen Männerbekleidung. Heimlich, es fällt niemandem auf. Was "treibt" mich dazu ? Ja, ich glaube es ist ein Trieb, ein An-Trieb zur Befriedigung eines (sexuellen) Bedürfnisses, das sich auf den Fetisch Damenwäsche, also auf das Tragen von Damenwäsche bezieht. An der Stelle bin ich ein Fetischist und kann meinen Gefühlen freien Lauf lassen. Das ist moralisch nicht zu beanstanden, da mein soziales Umfeld zunächst davon nicht betroffen ist.
Diese moralische Einordnung würde ich jedoch anders sehen, wenn das Tragen der Damenwäsche nicht mehr heimlich erfolgt. Etwa durch das offensichtliche Durchschimmern eines weissen BH's unter einem dünnen weissen Hemd, oder ein hoch sitzendes Damenhöschen unter einer tiefhängenden Jeans. An der Stelle ist es nicht mehr meine Privatangelegenheit. Ich "benutze" eine bestimmte Person, die mit der Situation ungewollt konfrontiert ist, um ein anderes (sexuelles) Bedürfnis zu befriedigen. Könnte es sich dabei um eine Art Exhibitionismus handeln ? Wie auch immer, auf jeden Fall ist die Person, die ungewollt damit konfrontiert wird, Mittel zum Zweck (meine Bedürfnisbefriedigung !). Wenn es sich so verhalten würde, dann wäre das moralisch verwerflich.

Triebe und Gefühle sind ein Teil von mir. Könnte ich gegen meine Triebe und Gefühle leben ? Ich bin (vor-)schnell geneigt zu sagen, nein, "das ginge schief", "meine Seele würde rebellieren". Wechsel der Perspektive. Wie würde sich eine Welt darstellen, in der jeder seine Triebe und Gefühle ausleben würde (denn ansonsten würde es es jedem Einzelnen ja schlecht gehen ...) ? Wenn ich persönlich meine Gefühle und Triebe ausleben würde, müsste ich auch wollen, daß jeder Einzelne das auch tun sollte ... Nein, in Anbetracht der aktuellen Nachrichtenlage, und was alles Schlimmes passieren könnte, möchte ich das nicht wollen ! Also, das hiesse, Triebe und Gefühle nur ausleben, solange das Tun bzw. Handeln moralisch in Ordnung wäre. Auf der anderen Seite möchte ich aber auch nicht, daß es mir schlecht geht ... Wie könnte dieser Zwiespalt aufgelöst werden ?

Wie bereits gesagt, Triebe und Gefühle sind ein Teil von mir. Und auch ein Teil von meinem "wahren Ich". Aber nur ein Teil. Ein anderer Teil, vielleicht der "Gegenspieler", ist die Vernunft. Sie ist frei von Trieben, Gefühlen und Gut/Schlecht-Bewertungen. Liebe Freunde/Freundinnen, der Zwiespalt könnte aufgelöst werden, indem ich erkenne und akzeptiere, daß Beides, Gefühle und Vernunft, ihre Berechtigung haben und situationsbedingt bewusst zur Geltung kommen könnten. Oder, mit anderen Worten, indem ich nicht un-bewusst den Trieben und Gefühlen freien Lauf lasse ...
Titel: Re: würde das eine Frau auch machen?
Beitrag von: Petradahlem am 31. März 2015, 17:46:20
@Sandra 51
Du hast unser Dilemma ganz gut beschrieben.
Da ist zunächst einmal der Trieb, der uns in die hübschen Sachen treibt (eben ein Trieb).
Und dann sind da die Menschen um uns herum, die wir weder schockieren noch verletzen wollen. Sie haben ja ein bestimmtes Bild von uns und unserer Rolle in ihrem Leben. Wenn wir uns zu deutlich darstellen würden in unserer heimlichen Seite, riskieren wir möglicherweise sogar einen Bruch.
Da hilft es wohl nur, sehr vorsichtig zu sein. Meine Konsequenz: Ich trage täglich Damenwäsche, der unterschiedlichsten Art, aber immer so, daß es angepaßt ist an die Situation, also unter meiner Herren-Oberbekleidung.
Und keinen BH, wenn meine Enkelin auf mir rumtobt.
Titel: Re: würde das eine Frau auch machen?
Beitrag von: Brenda am 31. März 2015, 20:10:44
Ich bin eine Frau im falschen Körper. ( Kurzbeschreibung meiner Situation :" Eigentlich heterosexuell, vom Standpunkt der Frau aus betrachtet die ich eigentlich bin." )

Was darf ich nun nicht in der Öffentlichkeit:
Rock, Kleid,BH ( sichtbar durch dünne Bluse ), Silikoneinlagen im BH, schminken, Badeanzug im öffentlichen Schwimmbad, Handtasche, Abendkleid, einem Mann hinterhergucken.
Diese Aufzeichnung läßt sich beliebig fortführen.

Mache ich es trotzdem, passiert oft folgendes: ( Alles unter der Prämisse, alles ist einiger maßen stimmig und nicht aufdringlich. )
Frauen lächeln meist milde ( wissend bis verstehend ), manche ungläubig, manche abwertend ( das sind wenige ), für Verkäuferinnen fast schon normales Alltagsgeschäft.

Männer klopfen blöde Sprüche, pöbeln gelegentlich, fühlen sich vera**ht, und genau so reagieren sie dann auch gelegentlich. So reagiert Gott sei Dank nicht die Masse.
Die Masse der Männer kommt bei ihren Betrachtungen wirklich nur vom Boden bis zur Brust. Ist da etwas das sie interessiert, saugt sich ihr Blick daran fest.
Ich hatte im letzten Sommer einige Male junge Frauen mit großer Oberweite gesehen, die trugen ein T-Shirt mit der Aufschrift :" Ich habe auch ein Gesicht Du Ar**h "

Scheinen meine frischen und recht spärlichen Wahrnehmungen doch nicht so falsch zu sein.

Was soll ich nun machen?
Mein ganzes Leben lang immer verzichten? Nur damit sich niemand verletzt fühlt, niemand hinters Licht geführt fühlt, oder sonst wie getäuscht ?

Sollte es nicht endlich wieder zum guten Ton gehören, jemanden so anzunehmen wie er ist, wenn er sich klar zu dieser Situation bekennt. Ist es nicht besser, ihn einfach zu unterstützen, ihm den Weg zu ebnen, um dann die ganze Angelegenheit zu den Akten zu legen ?

LG
Brenda

Titel: Re: würde das eine Frau auch machen?
Beitrag von: Sandra51 am 02. April 2015, 12:10:56
@Petra, Dank Dir. Brenda habe ich persönlich mit einer PM geantwortet. @Brenda, vielen Dank auch an Dich.
Ich möchte mich jetzt aus dem Forum verabschieden. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. Viele Grüße.
Titel: Re: würde das eine Frau auch machen?
Beitrag von: Brenda am 02. April 2015, 21:05:40
Sandra, da du ganz offensichtlich keine persönliche Antwort auf deine persönliche Mitteilung an mich erwartest, weil du dich bereits aus diesem Forum verabschiedet hast, bleibt mir hier im Forum zu antworten.

Darum ist eigentlich keine wirkliche Antwort an dich persönlich, sondern mehr eine weitere Darstellung der Situation in der sich jemand wie ich befindet. Begonnen hatte ich sie schon in dem Beitrag, der dich zu deiner persönlichen Antwort bewegt hat.

Jeder der sich einmal ob betroffen oder nicht, mit dem Thema befaßt hat wird feststellen, das die Betroffenen selbst seit ihrer frühesten Kindheit wissen, oder ahnen das sie im falschen Körper leben. Das ihnen eine Sozialisierung aufgezwungen wird die sie nicht wollen. Der Zeitpunkt an dem ihnen das mehr oder weniger klar wird liegt am Anfang der Kindheit. So etwa zwischen dem vierten bis siebten Lebensjahr. Es gibt auch Spätzünder, wie auch immer.
Danach erfolgt dann oft eine lange Zeit der Selbstverleugnung der eigenen Gefühle, diese Zeitdauer hängt dann aber vom gesellschaftlichen Umfeld ab. Diese Zeit kann mehrere Jahre bis Jahrzehnte dauern.

Dann kommt irgendwann der Zeitpunkt an dem man mit der Situation nicht mehr zurecht kommt. Auch ich habe angefangen darüber nachzudenken woran es liegt, und was überhaupt los ist.

Oft habe ich mich auf Feiern irgendwie deplatziert gefühlt, und konnte mir nicht erklären warum. Irgendwann tauchte der Begriff Transgender  auf. Da wurde mir langsam klar, daß ich immer den Mann spielen mußte der ich nie war.

Das ich aus der Nummer nicht von heut auf morgen herauskomme ist mir völlig klar. Meine männliche Vergangenheit kann ich nicht verleugnen. Mein gesellschaftliches Umfeld werde ich nicht dazu bringen meine Vergangenheit zu vergessen. Mein Körper kann nur partiell dem weiblichen Geschlecht angeglichen werden. Mein Hormonstatus kann geändert werden. Das war es dann auch.

Nur eines wird sich nicht ändern, ob ich nun meditiere, bete, oder mich in buddhistischer Achtsamkeit füge, das ist meine Seele, sind meine Empfindungen, mein Gefühl und meine weibliche Persönlichkeit.

Der Gesellschaft gegenüber als Mann auftreten zu müssen, nur weil diese meint mich dazu zwingen zu müssen, widerstrebt wir zutiefst.

Mein denken, mein handeln und meine Persönlichkeit ist weiblich. Der möchte ich Ausdruck verleihen dürfen. Ich bin nicht auf der Suche nach meinem "wahren Ich", das kenne ich seit meinem fünften Lebensjahr. Je mehr ich mich mit meinem Äußeren meinem Inneren angleiche je ruhiger und gelassener werde ich.

Dieser Beitrag ist keine Anklage an die Gesellschaft, oder Teilnehmer dieses Forums, sondern ist eine Art Bestandsaufnahme. Es ist auch kein Leitfaden.

Vielleicht mag jemand diesen Text durch eigene Erfahrungen oder Betrachtungen ergänzen.

LG
Brenda
Titel: Re: würde das eine Frau auch machen?
Beitrag von: Petradahlem am 03. April 2015, 00:00:55
Auch ich weiß seit meiner frühen Jugend, vielleicht schon seit der Kindheit, daß in mir zwei verschiedene Ebenen vorhanden sind. Nur konnte ich mich nie für eine allein entscheiden. Dafür liebe ich Frauen zu sehr, bin also total hetero, und durch Beruf und Familie natürlich auch immer wieder in die männliche Rolle gedrängt. Und mit der komme ich sehr gut zurecht, wenn ... ja wenn dazwischen die Erholungspausen meiner weiblichen Seite sind.
Nun habe ich mich entschlossen, den Hormonstatus etwas zu verändern, denn so einen kleine Busen hätte ich schon gerne. Nicht so viel, daß es auffällt, aber doch so weit, daß ich im Spiegel zufriedener sein kann. Die männliche Figur kann ich ja nicht wirklich ändern.
Ich werde also weiter zwischen den beiden Welten pendeln und das Beste von beiden genießen.
Titel: Re: würde das eine Frau auch machen?
Beitrag von: peter5959 am 11. Dezember 2016, 20:26:17
Hallo Brenda, hallo Petra,

eigentlich hätte ich auch gern Sandra angesprochen. Aber sie hat sich ja verabschiedet. Ich bin sehr froh, dass ihr beide und Sandra mich dazu veranlasst habt über mich selbst nachzudenken. Auch ich bin in der Dialektik von Gefühl und Vernunft gefangen. Aber anders als Brenda  fühle ich mich nicht als Mann im falschen Körper. Ich bin gern Mann und möchte auch Mann bleiben. Ich fühle mich auch von Frauen angezogen und nicht von Männern. Aber ich Pflege auch Männer Freundschaften,  die nichts mit irgendwelchen Liebesbeziehungen zu tun haben. Soweit die Vernunft und nun zum Gefühl. Als Kind musste ich viele Jahre lange Wollstrümpfe an einem Leibchen tragen. Die Strümpfe kratzten fürchterlich und die Leibchen mit den Strumpfhaltern kneiften. Es war ein ständiger Kampf mit meiner Mutter um das Anziehen dieser Sachen. Erst mit 12 Jahren konnte ich meine Mutter erweichen mir Wollstrümpfe und Leibchen zu ersparen. Aus Sicht meiner Mutter war ein Grund, dass ich zu schnell gewachsen war und es für Kinder keine so langen Wollstrümpfe mehr gab. Ähnlich war es mit dem Leibchen. Mit 19 Jahren kam ich durch eine Freundin mit Nylonstrümpfe und Hüftgürtel in Berührung, die mir zum Fasching vorschlug  in der Kleidung des anderen aufzutreten. Nylonstrümpfe waren etwas ganz besonderes für mich, da sie sehr schön meine Beine umschmeichelten. Seit dieser Zeit bin ich dem Stoff Nylon verfallen. Etwa mit 25 Jahren trug ich fast täglich Nylonstrümpfe und habe es bis heute nicht abgelegt. Meine Frau hat meine Neigung mehr oder minder geduldet. Und ich bin jetzt soweit, dass ich nicht mehr auf Strapsstrümpfe am Halter verzichten werde. Ich trage meine Strümpfe fast täglich unter der normalen Männerkleidung ohne Tarnsocken. Dabei habe ich mir immer gesagt Strümpfe und Halter sind doch nur Kleidungsstücke. Ein offenes Tragen kommt für mich nicht infrage, da die Menschen in meiner Wohnumgebung dies falsch verstehen könnten und ich nicht will, dass meine Kinder und Enkel, aber auch meine Frau  diskriminiert werden könnten. Ich habe auch keinerlei Interesse einen BH zu tragen, da es bei mir nichts zu halten gibt. Über einen Rock oder Kleid würde ich vielleicht noch darüber nachdenken. Offen könnte ich sie auf der Straße  nicht tragen, habe im Moment auch echt keine Lust dazu. Ihr seht, ich habe erst einmal meinen Frieden mit Gefühl und Vernunft geschlossen. Da ich mein Strümpfetragen  nun schon seit 45 Jahren fröne und keine Lust auf weitere weibliche Klidungsstücke habe, könnte ich mir vorstellen, dass es auch so bleibt.

Es ist also doch viel anders als bei Brenda und auch  bei Petra, die ebenfalls um das Gleichgewicht von Gefühl und Vernunft ringt und eventuell einmal ihrem Gefühl nachhängt. Das ist nicht negativ gemeint. Deshalb meine ich, wir drei sind alle  unterschiedlich, wobei ich auch Brenda verstehe, welcher konsequent den Weg zur Fastfrau einschlägt. Ich habe noch sie so viel über mich selbst nachgedacht wie in den letzten Tagen. Was will ich nun? Ich möchte mein Strümpfetzragen nicht aufgeben, aber auch nicht auf mein Mann-Sein verzichten. Ich möchte keine Frau sein, aber ich möchte, dass viel mehr Elemente aus der Frauenkleidung  in die Männer Kleidung übernommen werden. Männer-Kleidung ist seit vielen Jahren trist und vielfach gleich, ohne große  Entwicklung. Man denke nur mal an die Farben und Gestaltungsmöglichkeiten. Und trotz allem möchte ich im Forum bleiben, weil ich hier vielleicht mehr verstanden werde als in anderen Foren. Andererseits gibt es hier eine große Vielfältigkeit in der  Dialektik von Gefühl (Drang) und Vernunft, die mich auf irgend eine Art optimistisch für die Zukunft stimmt.

VG Peter