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würde das eine Frau auch machen?

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peter5959:
Hallo Brenda, hallo Petra,

eigentlich hätte ich auch gern Sandra angesprochen. Aber sie hat sich ja verabschiedet. Ich bin sehr froh, dass ihr beide und Sandra mich dazu veranlasst habt über mich selbst nachzudenken. Auch ich bin in der Dialektik von Gefühl und Vernunft gefangen. Aber anders als Brenda  fühle ich mich nicht als Mann im falschen Körper. Ich bin gern Mann und möchte auch Mann bleiben. Ich fühle mich auch von Frauen angezogen und nicht von Männern. Aber ich Pflege auch Männer Freundschaften,  die nichts mit irgendwelchen Liebesbeziehungen zu tun haben. Soweit die Vernunft und nun zum Gefühl. Als Kind musste ich viele Jahre lange Wollstrümpfe an einem Leibchen tragen. Die Strümpfe kratzten fürchterlich und die Leibchen mit den Strumpfhaltern kneiften. Es war ein ständiger Kampf mit meiner Mutter um das Anziehen dieser Sachen. Erst mit 12 Jahren konnte ich meine Mutter erweichen mir Wollstrümpfe und Leibchen zu ersparen. Aus Sicht meiner Mutter war ein Grund, dass ich zu schnell gewachsen war und es für Kinder keine so langen Wollstrümpfe mehr gab. Ähnlich war es mit dem Leibchen. Mit 19 Jahren kam ich durch eine Freundin mit Nylonstrümpfe und Hüftgürtel in Berührung, die mir zum Fasching vorschlug  in der Kleidung des anderen aufzutreten. Nylonstrümpfe waren etwas ganz besonderes für mich, da sie sehr schön meine Beine umschmeichelten. Seit dieser Zeit bin ich dem Stoff Nylon verfallen. Etwa mit 25 Jahren trug ich fast täglich Nylonstrümpfe und habe es bis heute nicht abgelegt. Meine Frau hat meine Neigung mehr oder minder geduldet. Und ich bin jetzt soweit, dass ich nicht mehr auf Strapsstrümpfe am Halter verzichten werde. Ich trage meine Strümpfe fast täglich unter der normalen Männerkleidung ohne Tarnsocken. Dabei habe ich mir immer gesagt Strümpfe und Halter sind doch nur Kleidungsstücke. Ein offenes Tragen kommt für mich nicht infrage, da die Menschen in meiner Wohnumgebung dies falsch verstehen könnten und ich nicht will, dass meine Kinder und Enkel, aber auch meine Frau  diskriminiert werden könnten. Ich habe auch keinerlei Interesse einen BH zu tragen, da es bei mir nichts zu halten gibt. Über einen Rock oder Kleid würde ich vielleicht noch darüber nachdenken. Offen könnte ich sie auf der Straße  nicht tragen, habe im Moment auch echt keine Lust dazu. Ihr seht, ich habe erst einmal meinen Frieden mit Gefühl und Vernunft geschlossen. Da ich mein Strümpfetragen  nun schon seit 45 Jahren fröne und keine Lust auf weitere weibliche Klidungsstücke habe, könnte ich mir vorstellen, dass es auch so bleibt.

Es ist also doch viel anders als bei Brenda und auch  bei Petra, die ebenfalls um das Gleichgewicht von Gefühl und Vernunft ringt und eventuell einmal ihrem Gefühl nachhängt. Das ist nicht negativ gemeint. Deshalb meine ich, wir drei sind alle  unterschiedlich, wobei ich auch Brenda verstehe, welcher konsequent den Weg zur Fastfrau einschlägt. Ich habe noch sie so viel über mich selbst nachgedacht wie in den letzten Tagen. Was will ich nun? Ich möchte mein Strümpfetzragen nicht aufgeben, aber auch nicht auf mein Mann-Sein verzichten. Ich möchte keine Frau sein, aber ich möchte, dass viel mehr Elemente aus der Frauenkleidung  in die Männer Kleidung übernommen werden. Männer-Kleidung ist seit vielen Jahren trist und vielfach gleich, ohne große  Entwicklung. Man denke nur mal an die Farben und Gestaltungsmöglichkeiten. Und trotz allem möchte ich im Forum bleiben, weil ich hier vielleicht mehr verstanden werde als in anderen Foren. Andererseits gibt es hier eine große Vielfältigkeit in der  Dialektik von Gefühl (Drang) und Vernunft, die mich auf irgend eine Art optimistisch für die Zukunft stimmt.

VG Peter

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